Praxiscoaching – mehr Patienten
Wenn der Zahn zur Instandsetzung muss
Zähne müssen viel schaffen . Sie müssen den alltäglichen Anforderungen gerecht werden und das möglichst ein Leben lang. Der Kaudruck, dem ein Zahn widerstehen muss, kann betragen. Neben der reinen Kaufunktion haben unsere Zähne aber auch eine soziale Aufgabe. Ein strahlendes Lächeln und eine fehlerfreie Aussprache hängen ganz entscheidend von einem komplett funktionierenden Gebiss ab. Trotz notorischer Zahnpflege können Karies-Bakterien aber dennoch die Zähne angreifen . Ist die Zahnhartsubstanz erst einmal zersetzt , bleibt nur noch „ die Ausbesserung ".
Um den betroffenen Zahn wiederherzustellen , trägt der Zahnarzt das defekte Gewebe ab und füllt das gereinigte Loch (Kavität). Dank moderner Werkstoffe und Entwicklungen in der Zahnmedizin und Zahntechnik gibt es jetzt dafür eine Vielzahl an ausgesuchten Materialien und Techniken. Welches Material am besten geeignet ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Größe und Lage des Mankos ab und muss im Sonderfall bestimmt werden. Häufig sind verschiedene Materialien zur Reparatur möglich, die sich in ihren Attributen und dem Betrag unterscheiden.
Der Autor gibt im Folgenden einen Überblick über die erprobten Einlagen und Methoden .
Weiche Einlagen
Grob unterteilt werden können die Materialien hier in weiche und harte Füllmassen . Weiche Einlagen aus Amalgam oder Komposit eignen sich sehr bei kleinen und umfangreicheren Löchern . Sie werden vom Zahnarzt direkt in die Kavität gefüllt und stabilisieren dann im Mund beziehungsweise im Zahn, aus.
Amalgam
Amalgam ist eine flüssige, knetbare oder feste Legierung. Für zahnärztliche Zwecke werden sogenannte „Alloys“, das sind Pulver aus Silber, Kupfer oder Zinn, mit Quecksilber vermischt . Aufgrund der dunklen, metallischen Färbung wird Amalgam meistens nicht im Frontzahnbereich verwendet . Wegen seiner hohen Belastbarkeit und einem bestmöglichen Abschluss zur Zahnsubstanz gewährleistet es aber gerade bei den Backenzähnen eine hohe Langlebigkeit . Es wird seit mehr als 100 Jahren verwendet . Hinsichtlich seines Quecksilberanteils ist dieses Material umstritten. Doch auch nach vielen und lang angelegten Tests und Erfahrungen wird es als bedenkenlos eingestuft.
Kunststoff (Komposit)
Komposite bestehen heute nur noch zu 20 Prozent aus Kunststoff. Darum ist der Begriff „Kunststofffüllung“ eigentlich irreführend . Die darin eingebetteten Materialien wie Keramik-, Quarz- und Glaspartikel machen mittlerweile den weitaus höheren Part dieses Füllstoffes aus. Nach dem Einbringen in den Zahn härten Kompositfüllungen durch den Einsatz von blauem Licht im Zahn aus. In der Regel sind sie umfassend einsetzbar und entsprechen auch in ihrer Farbauswahl den außerordentlichen Ansprüchen. Die neuen Kunststoffe halten heute den mechanischen Voraussetzungen beim Kauen problemlos stand und werden daher bei Bedarf oder auf Wunsch des Patienten als Gegenmodell zum Amalgam eingesetzt. Durch den höheren Schrumpfungsgrad beim Aushärten können durch Mikrorisse jedoch Schwierigkeiten beim Übergang von der Füllung zum Zahn entstehen .
notdürftige Füllmaterialien
Provisorische, notdürftige Materialien sind alle Zementarten, mit denen ein Zahn schnell gefüllt werden kann. Provisorische behelfsmäßige Füllungen Füllmaterialien werden aus Werkstoffen hergestellt, die sich ohne Aufwand in den Zahn füllen und auch wieder entfernen lassen. Sie können nur für kurze Zeit halten und werden dann gegen eine permanente Füllung ausgetauscht.
Harte Füllungen
Harte Füllungen sind aus Werkstoffen wie Gold-Legierungen, Keramik oder in seltenen Fällen Kunststoff produziert . Als so genannte „Einlagefüllungen“ (Inlays oder Onlays) werden sie nach dem Beschleifen und einem genauen Abdruck des Zahns in einem zahntechnischen Labor passgenau hergestellt. Die fertige Füllung wird dann vom Zahnarzt in den Zahn gebracht Sie zeichnen sich durch eine wesentlich längere Haltbarkeit als plastische Füllungen aus und fügen sich exakt in das Gebiss ein. Je nach Material unterscheiden sich anschließende harte Füllungen:
Goldinlay
Gold ist für den Körper sehr gut vereinbar und hat eine hohe Haltbarkeit. Eine Untersuchung der Universität Köln im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zeigt, dass sich nach zehn Jahren noch mehr als 90 Prozent der Goldguss-Füllungen (Inlays) ohne Nachbehandlung im Zahn befinden. Da reines Gold dem Kaudruck nicht standhalten kann, werden für Zahnfüllungen Metallmischungen mit Kupfer,Platin, Palladium oder Silber verwendet. Mit Goldgussfüllungen können auch große Mängel versorgt werden. Befestigt werden Goldinlays mit einem besonderen Zement, wodurch der Zahn seine ursprüngliche Härte zurück wieder erhält . Goldfüllungen sind eine sehr hochwertige Zahnversorgung und werden vor allem bei den „Backenzähnen“ eingesetzt. Im Frontzahnbereich werden sie vermehrt durch ästhetische Keramikinlays ersetzt.
Keramikinlay
Ein Keramikinlay wird aus einer Keramikmasse im zahntechnischen Labor produziert und unter absoluter Trockenlegung vom Zahnarzt in den Zahn „geklebt“. Durch die Verklebung wird die Restzahnsubstanz erhärtet . Unter ästhetischen Gesichtspunkten erfüllen Keramikinlays besondere Ansprüche. Gleich, ob Glaskeramik, Oxid- oder Zirkonoxidkeramik – alle sind zahnfarben, lichtdurchlässig und werden damit als Füllung unsichtbar . Das Inlay kann genau auf den Zahn angepasst werden und begeistert auch in den Punkten Haltbarkeit und Verträglichkeit. Der Aufwand ist jedoch sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden.
Kunststoffinlay
Zwar verbinden Kunststoffinlays Funktion und Ästhetik mit einem angenehmen Preis. Aufgrund des weichen Kunststoffmaterials haben sie jedoch nur eine bescheidene Lebensdauer. Damit eignen sie sich nicht als dauerhafte Füllungen und nützen nur als zeitlich befristete Entscheidung .
Galvanoinlay
Galvanoinlays sind eine spezielle Kombination aus Gold- und Keramikinlay, die nur selten zum Einsatz kommen. Im zahntechnischen Labor wird dafür Gold als dünne Schicht auf ein Modell des ausgebohrten Loches eingebracht . Dieser Goldunterbau wird anschließend keramisch verblendet. Einsatz und Befestigung erfolgt dann adäquat wie beim Gold-Inlay
Welches Material für welchen Defekt die beste Alternative darstellt, wird sich nur nach eingehender Diagnose und Rücksprache mit dem behandelnden Zahnarzt klären. Je nach Größe und Lage kann jede Vorgehensweise sowohl Vor- als auch Nachteile haben.
Foto: Prodente